Tauchausrüstung – was wann kaufen?

Tauchausrüstung – was wann kaufen?

Ich werde oft gefragt, was man sich denn als allererstes kaufen soll, wenn man mit dem Tauchen beginnt. Es gibt meines Erachtens keine 100% korrekte Reihenfolge, da es von vielen Faktoren abhängt, was man zuerst will oder braucht: Taucht man „nur“ in den Ferien und „nur“ im Warmwasser? Möchte man ganzjährig auch in der Schweiz tauchen? Taucht man vorwiegend unabhängig, mit einem fixen Buddy oder lieber mit dem Bluewater Explorers Tauchclub?

Ich habe trotzdem versucht eine Reihenfolge zusammenzustellen, mit welchen Produkten ich anfangen würde (inkl. einigen Produktempfehlungen). Auch bei dieser Liste gäbe es viele Varianten, das wichtigste Argument, um sich jedoch schlussendlich die gesamte Ausrüstung zu leisten, ist und bleibt, dass man das eigene Zeug am besten kennt, weiss wie es funktioniert und dass es korrekt gelagert und gewartet wurde.

Viel Spass beim stöbern in der Liste 😊

Florian

PS: die Produktempfehlungen tauchen wir auch selber und findet ihr bei uns im Shop.

1. ABC-Ausrüstung

An einer eigenen Maske, Schnorchel und Flossen führt kein Weg vorbei. Sie gehören zu den wichtigsten Dingen um einen Tauchgang geniessen zu können. Eine Maske muss passen, damit sie dicht ist, und ein gutes Sichtfeld haben. Flossen müssen Vortrieb geben, ohne so steif zu sein, dass man Wadenkrämpfe kriegt. Und mit dem Schnorchel kann man wunderbar zwischen Tauchgängen das Riff von oben beobachten 😊

Maske: Tusa Zensee Pro mit eingebautem UV-Schutz

Flossen: Mares Avanti Quattro +

2. Tauchcomputer

Wieso kommt der Tauchcomputer gleich an zweiter Stelle? Weil er für mich ein ebenso grundlegendes Element der eigenen Sicherheit ist, wie die ABC-Ausrüstung essenziell ist für den Komfort. Tauchcomputer können je nach Marke und Modell ganz unterschiedlich aufgebaute Anzeigen haben, unterschiedliche Knöpfe und Befestigungen. Sich jedes Mal, wenn man einen Computer mietet, wieder neu orientieren müssen, wo was angezeigt wird, ist nicht nur mühsam, sondern kann in einer Stress-situation unter Wasser zu Problemen führen.

Basismodell, ohne Kompass oder Luftintegration: Shearwater Peregrine

Uhrenmodell, mit Kompass und Luftintegration: Shearwater Tern Tx

High-End Modell: Shearwater Petrel 3 / Shearwater Teric

3. Boje / Schneidwerkzeug / Lampe

Da wir uns dank passender Maske und Computer nun wohl und sicher fühlen, lohnt es sich als nächstes in weitere Sicherheitselemente zu investieren.

Ich gehe nie ohne Boje ins Wasser und für mich ist es ein Qualitätsmerkmal, wenn eine Tauchbasis von jedem Taucher verlangt eine Signalboje mitzuführen. Und Nein, eine Boje pro Buddyteam reicht nicht!

Eine Boje dient in erster Linie dazu, über Wasser anzuzeigen wo Taucher sind und möglicherweise auftauchen – überall dort besonders wichtig wo es Boote SUPs und ähnliches hat. Mit der Boje und der angehängten Schnur habe ich ausserdem eine optische Referenz, wenn ein Safety- oder Dekostop im Blauwasser gemacht wird. Und zu guter Letzt sieht man eine 1.5m+ lange, orange Boje von viel weiter als einen Kopf, der nur knapp über Wasseroberfläche ist.

Ein kleines Messer oder Linecutter gehört ebenso zur Sicherheitsausrüstung. Leicht erreichbar an der Ausrüstung montiert hilft es sowohl dabei alte Angelschnüre, Netze oder sonstigen Müll loszuschneiden, sowie auch sich selbst zu befreien, falls man an besagtem Müll hängenbleibt.

Eine Lampe dient nicht nur dazu die Farben unter Wasser wieder zum Leuchten zu bringen, sondern eignet sich auch wunderbar als Signalgeber, sowohl unter Wasser wie auch über Wasser. Pro-Tip: Leuchtet man im Dunkeln die aufgeblasene Boje von unten an, hat man eine prächtige Leuchtreklame.

Boje: Mares All-in-One

Tauchmesser: Eezycut (Linecutter) / Aqualung Klappmesser

Lampe: Oceama Bonito

4. Ausbildung

Spätestens jetzt sollte man sich Gedanken über die taucherische Weiterbildung machen. Ebenso wichtig wie die passende Ausrüstung ist nämlich die passende Ausbildung. In einem zukünftigen Blogbeitrag werde ich die Möglichkeiten wie es nach dem OWD weitergehen kann, ausführlich behandeln. Hier nur kurz meine persönliche Empfehlung, womit man nach dem OWD schnellstmöglich weitermachen sollte:

SSI Advanced Adventurer: 5 Tauchgänge mit verschiedenen Themen-Schwerpunkten, die einen Einblick in die möglichen Specialty-Kurse geben. Eine gute Möglichkeit sich zu orientieren, was man persönlich spannend findet.

SSI Enrichted Air Nitrox: Der Einsatz von mit Sauerstoff angereicherter Luft ist weitverbreitet, vielerorts ohne Aufpreis zu haben und hat zwei grosse Vorteile: Er erhöht die Sicherheit beim Tauchen, da man, verglichen mit normaler Luft, weniger Stickstoff aufnimmt (in der gleichen Tiefe und Zeit). Oder man kann damit länger tauchen, da die Nullzeit verlängert wird.

5. Automat

Einen gleichermassen grossen Einfluss auf Sicherheit wie auf Komfort hat der eigene Automat. Der Nachteil an Mietautomaten ist, dass man nie genau weiss wie er von anderen Tauchern behandelt wurde und ob er entsprechend der Herstellervorgaben gewartet wird.

Ein passendes Mundstück erhöht dann den Komfort noch weiter.

Automat: Apeks XTX 200 / Mares 28XR HR

6. BCD

Beim „Buoyancy Control Device“ steht die Frage im Vordergrund: Wofür möchte ich es nutzen? Für weit entfernte, warme Orte? Dann ist das Gewicht mitentscheidend. Für den Ganzjahresgebrauch im See? Dann sollte es etwas Robusteres, mit mehr Auftrieb sein. Oder für tiefere, längere Tauchgänge? Dann empfiehlt sich ein Umstieg auf Sidemount.

Ganz allgemein ist meine Empfehlung ein Wing-Jacket, da man mit der Blase nur am Rücken viel mehr Bewegungsfreiheit erhält, als mit einem klassischen ADV-Jacket.

Reise-BCD: Mares Magellan HD

See-BCD: Mares XR REC Trim

Sidemount: Hollis Katana 2 / xDeep Stealth 2.0 Tec

7. Anzug

Beim Anzug können wir grundsätzlich zwei Typen unterscheiden: Nass- und Trockentauchanzüge. Auch hier ist wieder zentral: wofür möchte ich es verwenden?

Für mich persönlich ist klar: Tauche ich regelmässig im See, lohnt sich ein Trocki sofort, der Komfort ist massiv besser als nass in den See zu steigen.

Beim Nassanzug hängt es stark vom persönlichen Kälteempfinden ab, wie dick das Neopren sein sollte. Meine generelle Empfehlung ist jedoch immer ein langer Anzug, kein Shorty, da man damit sowohl einen besseren Sonnenschutz hat, als auch das Risiko unangenehmer Kontakte, zum Beispiel mit Quallen, geringer ist.

Trockentauchanzug: SF Tech TNT-Classic

Nassanzug: Bare Nixie Ultra (für Frauen) / Waterproof W8 (für Männer)

Nassanzug-Alternative: Sharkskin T2 Chillproof

8. Flasche / Blei

Ein Produkt, welches für den Ferientaucher absolut uninteressant ist, dem Seetaucher jedoch die komplette Autonomie ermöglicht (ok… Luft braucht er noch, aber dafür gibt’s ja unsere Aussenfüllanlage 😊).

Flaschen: Monoflasche 15l / Aluminium 80cfu für Sidemount

Blei: Gussblei / Softblei

9. Heizweste

Es gibt noch unzählige weitere Accessoires für den Taucher, der schon alles hat… Bei diesen Sachen bestimmen die persönlichen Wünsche was sinnvoll ist.

Heizweste: Venture Heat Pro V3 (für unter den Nassanzug) / SF Tech Heiz-Pads (für den Trocki)